Lexikon

Arbeitszeugnis

 Frau liest Papiere

Ein Arbeitszeugnis ist ein offizielles Schriftstück, das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses von ihrem Arbeitgeber verlangen können. Es dokumentiert die Dauer und Art der Tätigkeit sowie – je nach Art des Zeugnisses – auch Leistung und Verhalten während der Beschäftigungszeit. Besonders im Bewerbungsprozess spielt das Arbeitszeugnis eine große Rolle, da es zukünftigen Arbeitgebern wertvolle Hinweise auf die Qualifikationen und das berufliche Auftreten eines Bewerbers liefert.

Inhalt und Struktur
eines Arbeitszeugnisses

Damit ein Arbeitszeugnis rechtlich Bestand hat und für beide Seiten Klarheit schafft, sollte es bestimmte Kernpunkte enthalten:

  • Angaben zu Arbeitgeber und Arbeitnehmer
    Nennung von Namen und Adressen beider Parteien.

  • Beschäftigungszeitraum
    Angabe des Beginns und des Endes des Arbeitsverhältnisses.

  • Tätigkeitsbeschreibung
    Übersicht über die wesentlichen Aufgaben und Verantwortungsbereiche.

  • Leistungsbewertung
    Einschätzung der Arbeitsergebnisse, Arbeitsweise und fachlichen Kompetenz.

  • Sozialverhalten
    Beurteilung des Umgangs mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden.

Während ein einfaches Arbeitszeugnis lediglich die Tätigkeit und Dauer festhält, enthält ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zusätzlich eine detaillierte Bewertung von Leistung und Verhalten.

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Rechtliche
Grundlagen

In Deutschland ist das Recht auf ein Arbeitszeugnis gesetzlich abgesichert.

  • § 109 Gewerbeordnung (GewO)
    Arbeitgeber sind verpflichtet, bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein schriftliches Zeugnis auszustellen.

  • Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
    Ergänzende Vorschriften im BGB regeln die Pflichten aus dem Arbeitsvertrag (§§ 611 ff. BGB).

Arbeitnehmende haben zudem das Wahlrecht, ob sie ein einfaches oder ein qualifiziertes Zeugnis wünschen.

Bedeutung
von Arbeitszeugnissen

Für Beschäftigte sind Arbeitszeugnisse ein wichtiger Bestandteil ihrer Bewerbungsunterlagen und können entscheidend für die berufliche Weiterentwicklung sein. Sie geben zukünftigen Arbeitgebern einen Eindruck von Fachkompetenz, Arbeitsweise und sozialem Verhalten.

Für Unternehmen sind Arbeitszeugnisse nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch Ausdruck von Professionalität und Wertschätzung. Eine wohlformulierte Bescheinigung unterstreicht die Unternehmenskultur und kann das Arbeitgeberimage positiv beeinflussen.

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Praxisbeispiele

  • Beispiel 1
    Eine Mitarbeiterin erhält ein qualifiziertes Arbeitszeugnis, in dem ihre hohe Leistungsbereitschaft und ihr konstruktives Verhalten im Team betont werden. Diese positive Darstellung stärkt ihre Chancen bei einer neuen Bewerbung.

  • Beispiel 2
    Ein Arbeitnehmer bekommt ein einfaches Zeugnis, das ausschließlich seine Tätigkeit und den Beschäftigungszeitraum bestätigt. Dies ist ausreichend, wenn lediglich ein Beschäftigungsnachweis benötigt wird, ohne zusätzliche Bewertung.

Fazit

Das Arbeitszeugnis ist ein zentrales Dokument im Arbeitsleben. Es dient sowohl als Beleg für erbrachte Leistungen als auch als Grundlage für künftige Karriereschritte. Arbeitgeber sollten bei der Erstellung auf präzise, faire und rechtssichere Formulierungen achten, um Konflikte zu vermeiden und Wertschätzung auszudrücken.

Arbeitnehmende wiederum sollten ihre Zeugnisse sorgfältig prüfen und im Zweifel rechtliche Beratung in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass ihre Leistungen korrekt dargestellt sind.

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